Brettspiel Testbericht vom 10.11.2012 - von Andreas

Masterplan




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011

Anzahl der Spieler:
2 Spieler

Spielzeit:
15 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Klaus Zoch ist eine bekannte Person im Brettspielgenre, er ist nicht nur der Gründer und Namensgeber vom Spieleverlag „Zoch“, sondern auch als Autor mehrerer preisgekrönter Spiele tätig. faszinierend, wenn man bedenkt, dass er seine Spielekarriere mit Exemplaren von „Bausack“ auf der Spielwarenmesse 1987 begann, dessen Exemplare er damals alle selbst fertigte.

Das alles langt ihm aber noch nicht und vor ein paar Jahren gründete er den Kleinverlag „Chili Spiele“. Hier kam er zurück zu seinen Wurzeln von früher, denn er produziert und veröffentlicht hier Spiele, die er für gut erachtet, aber aufgrund des Themas und des Materials für die Massenproduktion nicht geeignet sind. Bisher hat dieser Verlag 5 Spiele veröffentlicht die alle ihren eigenen Charme haben. Mein Spielehighlight schlechthin ist dabei die Neuheit von 2010 „Hinkel & Stein“, welches bei mir 9/10 Punkten erhielt und sicherlich eines der Besten 4 Personenspiele ist die ich kenne.

Danach folgte Masterplan, ein abstraktes Taktikspiel, welches wieder das Material „Theta Stone“ verwendet (wie auch Hinkel & Stein). Wir haben für euch ein Vorstellungsvideo des Spiels gedreht, aber uns natürlich auch das Spiel in mehreren Partien genau angesehen. Hier nun unser Ergebnis.

Ziel des Spiels:

Die Spieler platzieren Gebäude auf einen Stadtplan und versuchen diese möglichst an die entstehenden „grünen“ Parks oder die Sehenswürdigkeiten zu platzieren. Wer hierbei die meisten Punkte ergattert konnte seine Häuser am cleversten platzieren.

Spielablauf:

Wir sind Architekten einer virtuellen Stadt und die Bewohner wollen wie es scheint alle an großen Sehenswürdigkeiten und an grünen Parks wohnen. Das ist natürlich nicht so einfach, aber zum Glück hat ja die Stadt gewisse Bauregeln verordnet, so dass nicht nur Häuser gebaut werden dürfen.

Ist ein Spieler am Zug platziert er ein Haus auf ein beliebiges Feld, danach ist der nächste Spieler am Zug. Klingt einfach? Naja ist es auch, aber es kommt drauf an wo man sein Haus platziert und wie. Natürlich kann jedes Feld nur mit einem Haus bestückt werden oder denkt ihr wie bauen bei einem Spiel was „Masterplan“ heißt Reihenhäuser? Ach kommt, dass habt ihr nicht wirklich gedacht oder?

Was ist im realen Leben sonst noch wichtig bei einem Haus das gerade gebaut wird? Richtig, die drei großen L’s: Lage – Lage – LAGE. Ihr müsst das Haus an einer Seite des Feldes aufstellen und zwar entweder in die Mitte oder in die Ecken. Das scheint erstmals egal, ist es aber in diesem Spiel durchaus nicht. Denn jetzt kommen ja noch die Grünflächen und Sehenswürdigkeiten ins Spiel.

  1. Zitat aus der Bauverordnung der Stadt Seite 1 von 3698: „Du sollst nur 3 Häuser Bauen in eine Reihe und nie vier, geschweige fünf und denke ja nicht an die sieben, genau so wenig wie die acht oder….“

Sobald ein Spieler ein Haus platziert hat und sieht, dass der Gegner nun eine Vierer-Reihe bilden kann kommen die grünen Holzplättchen ins Spielgeschehen. Diese platziert der Spieler nämlich genau auf die Punkte wo eine Vierer-Reihe entstehen könnte und es hagelt Punkte. Immerhin freuen sich die Bewohner sogleich über den so schnell angelegten Park von der Stadt und sind glücklich. Jedes benachbarte Haus (diagonal, horizontal, vertikal – EGAL) erhält einen Punkt. Wurde sogar ein Haus mit Vorausplanung mittig direkt einen Park angebaut winken 2 Punkten. Genauso wie ein Park an dem man direkt am diagonalen Eck anliegt. Hier müssen die Bewohner nur einen Schritt aus der Tür gehen und alles um sie herum ist grün – HACH wie schön….

Wichtig hierbei ist, dass natürlich nur neue PARKS gewertet werden, die alten sind nicht wichtig und können nicht erneut Punkte einbringen. Wäre ja auch noch schöner, es gibt nur Lob von den Anwohnern, wenn ein nicht geplanter Park entsteht. Für Parks die schon da sing winkt kein Lob, denn die Bewohner haben sicherlich dementsprechend für ihre Immobilie gezahlt.

Eine Ähnliche Regelung gibt es bei den künstlerischen Turmsehenswürdigkeiten vom Künstler Chili. Seine ganze Kreativität gab er in ein paar wenige große Türme, danach sah man ihn nie mehr. Dementsprechend ist der Andrang groß und sie werden nur an großen Orten platziert. Stehen drei Häuser dicht an dicht und könnte somit ein 2x2 Quadrat nur aus Häusern entstehen, platziert man an der vierten Häuserstelle einen Turm (statt eines Hauses). Dieser wird aber erst zu Spielende gewertet. Die Häuser zählen genauso wie bei Parks Punkte, aber diesmal nicht Siegpunkte sondern Mehrheitspunkte und nur wer die Mehrheit an Punkten an einem Turm besitzt erhält 2 Punkte.

Nachdem alle Häuser verbaut sind werden also die Türme ausgewertet und wer die größte Punktzahl hat gewinnt.

Strategie:

Masterplan ist ein reines Taktikspiel ohne Glückskomponente. Es gibt keine geheimen Informationen und alles ist im Voraus planbar. Somit heißt es genau die gegnerischen Züge beobachten und bedenken wo Grün-Anlagen entstehen sowie die Theta-Türme. Hierbei sollte man vor allem ein hohes Augenmerk auf die Position der Häuser lenken, denn die Mittig und diagonal platzierten Häuser können jeweils 2 Punkte kassieren, wenn man es bedacht anstellt.

Interaktion:

Jeder Zug des Mitspielers ändert die aktuelle Bausituation auf der hölzernen quadratischen Stadtwelt und die Bauvorgehensweise von mir wird beeinflusst. Somit herrscht eine große taktische Interaktion zwischen den Spielern und ein ständiger Mehrheiten- und Siegpunktkampf.

Glück:

Gibt es in diesem Spiel nicht!

Packungsinhalt:

Chili Spiele legt Wert auf hochwertige Materialien und hat meist eine sehr kleine Auflage (500 Stück). Masterplan wird auf einem großen Holzbrett mit eingekerbten quadratischen Feldern umgeben von einem hölzernen Rahmen gespielt. Die Häuser, Siegpunktzähler und Parkplättchen sind in Standardform und aus Holzgefertigt, während die vier Türme aus Theta Stone gefertigt wurden. Diese Materialqualität und die geringe Produktionszahl pro Auflage hat natürlich ihren Preis, der in diesem Fall 45 € beträgt (der Standardverkaufspreis von Chili Spiele).
Die Regeln sind klar und deutlich formuliert und lassen keine Fragen offen. Aufgrund des hochwertigen Materials und der klaren Regelstruktur halten wir den Preis für marktgerecht.

Spaß:

Masterplan ist ein abstraktes Zweipersonenspiel und wurde somit in Vergleich mit anderen Spielen dieses Genres (Black Elephant, GIPF Reihe, Jactalea Reihe, ConHex, etc.) von uns betrachtet. Viele abstrakte Spiele besitzen hochwertiges Material, was den Spielreiz und Spaß nochmal deutlich vergrößert. Hier braucht sich Masterplan nicht hinter den anderen Spielern des Genres verstecken, aber es gehört auch nicht zu den TOP ausgestatteten Spielen. Wobei man jedoch den Preis natürlich auch dagegen halten muss und der ist bei Masterplan aufgrund des Materials sehr gut. Der Spielreiz und Spaß ist auch durchaus vorhanden, allerdings bietet das Spiel nicht so viel Tiefe und vor allem komplett unterschiedliche Spielsituationen und Runden wie z.B. Black Elephant (LudoArt). Es hat somit immer einen recht ähnlichen Spielverlauf und fesselt somit nicht alle Spieler gleichermaßen.

Smukers Meinung:

Masterplan ist ein abstraktes Spiel und zwar nicht nur von den Spielkomponenten sondern auch vom Spielgefühl her. Es ist ein taktisches Spiel, indem es um Mehrheiten und dem besseren Platzieren der Steine an vorausgeplante Orte geht. Im Verhältnis zu einem meiner persönlichen Highlights (Black Elephant) hat es Materialtechnisch sowie was die Spieltiefe angeht nicht das gleiche zu bieten, aber der Preis ist hier auch ein deutlich niedriger. Wer Abstrakte Spiele mag hat sicherlich auch bei MASTERPLAN seinen Spaß, wobei die Partien sich sehr gleichen und man nicht verschiedene Strategien ausprobieren kann.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

STRATEGIE
6 von 10
Der bessere Taktiker gewinnt.
INTERAKTION
5 von 10
Das Spielfeld ändert sich nach jedem Zug.
GLÜCK
0 von 10
Kein Glück vorhanden.
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Schönes Material zu gutem Preis.
SPAß
5 von 10
Gut, aber die einzelnen Partien gleichen sich.
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ein klassisches abstraktes Spiel mit gutem Material und gutem Preis.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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