Das Beeple-Netzwek, zu welchem wir Cliquenabendler ebenfalls gehören, hat gestern den 17. Beeple Award an Brass Birmingham vergeben.

Um es kurz zu fassen: Brass: Birmingham ist ein überragendes Spiel. Zum Teil liegt das daran, dass es sich mit dieser Ausgabe um die modernisierte und verbesserte Version von Martin Wallace Kohle handelt. Etliche Ecken und Kanten wurden ausgemerzt und die neue grafische Aufmachung ist stimmungsvoll und hochwertig.

Als Großunternehmer kurbelt man durch kluge Investitionen die Industrielle Revolution in England an und verdient sich so eine goldene Nase. Dafür bedient man sich der Ressourcen der Konkurrenz, und errichtet preisgünstig eigene Gebäude, die selbst Ressourcen ins Spiel bringen. Auch wenn das bedeutet, dass man den Mitspielenden so zu Geld und Siegpunkten verhilft. Im Gegenzug zwingt man seine Wettbewerber*innen in die gleiche Situation.

Das macht Brass: Birmingham zu einer faszinierenden Mischung aus oberflächlicher Zusammenarbeit und hintergründigem Wettbewerb. Mit vergleichsweise geringem Regelaufwand entsteht ein Spielerlebnis, welches strategisches Denken und taktisches Handeln belohnt. Entscheidungen wirken sich direkt und nachhaltig auf die Spielsituation aus und verleihen dem Spiel so eine starke Eigendynamik.

Nach wenigen Runden schärft sich der Blick für den eigenen Vorteil, während man die Konkurrenz zwingt einem in die Hände zu spielen. Es entsteht eine mitreißende Aufwärtsspirale in der man investiert, Ressourcen verbraucht, Profite abschöpft und diese nutzt um erneut zu investieren, zu verbrauchen und noch mehr zu profitieren.

Brass: Birmingham erhält den Beeple Award weil dieses Spielgefühl nicht nur einzigartig, überraschend und belohnend ist. Es macht vor allem aber Lust das Spiel immer und immer wieder zu spielen, um sich dieses Mal vielleicht einen noch erfolgreicheren Pfad durch den Dschungel dieser völlig entfesselten Marktwirtschaft zu schlagen.

Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten zu diesem besonderen Spiel und vor allem an Marton Wallace und Roxley sowie an Giant Roc für die deutsche Lokalisierung.