Testbericht vom 27.10.2012 - von Andreas
011
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler
Spielzeit:
90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
1/10 bei 1 Bewertungen
Die Spiel - Essen 2011: Interview mit Christoph Lipsky (Neuheiten des Heidelberger Spieleverlags) TEIL 2
Vorwort:
Wir Spieltester haben es nicht leicht. Wir müssen versuchen möglichst neutral zu bleiben bei Testrunden und ein Spiel mehrfach in verschiedensten Konstellationen (Spieleranzahl, Spielalter, Spielerfahrung der Spieler) testen. Bei den meisten Spielen klappt dies ganz gut, was aber macht man mit einem Spiel, wo schon nach der ersten Testrunde feststeht, dass man schon lange nicht mehr so etwas schlechtes in der Hand gehalten hat. Tja man muss da durch und das ist wirklich schade, denn eigentlich hatte ich mich schon sehr auf 011 gefreut. Immerhin kommt es äußerst selten vor, dass ein Spielwerk ein futuristisches Steampunk Spiel ist, es einen passenden Roman dazu gibt, eine spezielle Metal Musik Cd (von Therion, die durchaus bekannt ist) und sogar einen Film. An sich eine super Idee, die allerdings zumindest von Autor und Redakteurseite gehörig vermurkst wurde. Wieso? Das erklären wir euch im Test.
Ziel des Spiels:
Die Spieler verlieren, wenn sie bis Ende des Spiels nicht ein Auserwählten finden, die kosmische Harmonie komponieren und die Orgel finden. Schaffen sie dies, gewinnt der Spieler der den Auserwählten auf das Orgelfeld zieht.
Spielablauf:
Ich möchte in diesem speziellen Fall gar nicht so genau auf die Regeln eingehen. Immerhin wisst ihr ja schon, dass wir überhaupt nicht von dem Spiel angetan sind. Trotzdem möchten wir euch ein grobes Bild geben, so dass ihr versteht, warum wir das Spiel eigentlich mögen möchten und warum wir das leider nicht können.
In dem Spiel geht es darum den Auserwählten zu finden, eine Musik zu komponieren und den Ort der Orgel ausfindig zu machen. Gleichzeitig wird einer der Mitspieler die Inkarnation Fenrirs. er muss weniger Notenblätter für die Harmonie sammeln, stattdessen aber 2 Wolfszeichen und Fenrir auf das Feld des Auserwählten ziehen.
An und für sich schon mal eine interessante Sache. Schließlich haben es sehr gute Spiele wie „Battlestar Galaktika“ oder „Panic Station“ vorgemacht, dass es durchaus sehr spaßig ist, wenn ein Spieler gegen die anderen spielt, ohne das die wissen wer es ist.
In dem Spiel greift der Mechanismus aber leider nicht, denn zum einen können die anderen Spieler überhaupt nichts dagegen tun um diesen Bösewicht aufzuhalten und zum anderen hat es der Bösewicht im Großen und Ganzen leichter, bis auf die 2 Wolfszeichen, denn wenn er die nicht erhält kann er nicht gewinnen und auch das nicht beeinflussen (hatten wir im Spiel!).
Der Hauptmechanismus sind drei Drehräder, die zusammen das Transportmittel, die Bewegungsreichweite und die Aktion vorgeben. Das Zusammenwirken der Räder klappt auch gut und sie lassen sich gut drehen, ABER sie sind im Großen und Ganzen leider total irrelevant. Bewegen möchte man sich nämlich um Hinweismarker zu erhalten, aber nach den ersten beiden Spielern sind meistens alle davon weg. Somit lohnt es sich meistens für darauffolgende Spieler überhaupt nicht sich zu bewege und nur das Aktionsrat ist noch relevant. Somit funktioniert das Rad zwar und zeigt immer andere Kombinationen, aber es ist einfach nicht notwendig.
011 verwendet die Zeit im Spiel, denn nur 11 Stunden darf man benötigen sonst ist das Ende der Welt da. Das heißt jede Aktion und Bewegung zahle ich mit Zeiteinheiten (kennt man so schon z.B. aus Jenseits von Theben, Neuland, Olympus oder auch das neue Spiel von Kosmos Andor). Fällt man hierbei auf 0 scheidet man aus dem Spiel aus. Ist man am Zug wählt man eine Person aus mit der man seinen Zug ausführt, natürlich haben diese alle Spezialeigenschaften (Mehr Musiknoten, mehr Bewegung, Mehr Hinweismarker, Zeit zurückerhalten, etc.). Ein Problem was wir nochmal bei Spielmaterial beleuchten ist, dass man die Figuren leider überhaupt nicht gut zuordnen kann.
Das Spiel selbst fühlt sich ähnlich an wie Scotland Yard bzw. Cluedo an. Wir laufen über ein Spielbrett und versuchen durch die Aktionen zum einen herauszufinden welches der Auserwählte ist und zum anderen den Ort einzuschränken wo die Orgel ist (sowas kennt man z.B. von Old Town und Schinderhannes – Clicker Spiele) und auch die Musik voranzutreiben.
Das ganze zieht sich zeitlich aber sehr, denn eine Partie dauert ca. 2-3 Stunden. Ein weiteres Problem ist, dass die Spieler dabei im Prinzip kaum interagieren und die Downtime leider viel zu lange ist. Im Prinzip kann man nach seinem Zug 10-15 Minuten auch etwas komplett anderes machen und dann wieder an den Tisch zurückkommen.
Strategie:
Wir haben ehrlich gesagt nicht genug Partien gespielt um die strategischen Möglichkeiten genau zu betrachten, da wir schon nach wenigen Partien die Lust am Spiel verloren hatten und das Spiel auch unseren Testern nicht mehr antun wollten.
Interaktion:
Man nimmt sich gegenseitig die Aktionen weg und versucht vor allen anderen die drei wichtigen Punkte zu erfüllen um das Spiel zu gewinnen.
Glück:
Als weiter hinten liegender Spieler (Spielreihenfolge) bekommt man keine Hinweismarker ab. Ist man der Böse Spieler kann man nichts aktives tun um wirklich Wolfssymbole zu erhalten. Es kann also passieren, dass die anderen sie horten und man nicht dran kommt und somit keine Chance hat zu gewinnen.
Packungsinhalt:
Ojemine was fällt uns zum Spielmaterial ein. Die Optik ist eigentlich wirklich mal was anderes und sehr atmosphärisch, aber die Spielfiguren könnten nicht schlechter sein. Man erkennt die Runen auf den Figuren sogut wie gar nicht und wenn überhaupt dann nur von einer Seite. Wer auch immer das vollbracht hat, hat das Spiel wohl nie gespielt. Wir haben nach ca. 10 Minuten alle Figuren durch Buchstabensteine ausgetauscht. Sowas darf in der heutigen professionellen Welt einfach nicht vorkommen SORRY DAS IST EIN NOGO!
Die Spielanleitung an sich ist klar strukturiert und man versteht die Regeln recht gut, was aber nichts bringt, denn leider ist das Spiel wie gesagt gähnend langweilig und in keinem Fall 40 € wert.
Spaß:
Jeder der das Spiel einmal gespielt hat war der selben Meinung. „Einmal gespielt langt!“, „Was ist denn das?“, „Jetzt aber was gescheites als nächstes ja?“.
Und auch wir waren leider überhaupt nicht begeistert. So eine schlechte Spielkost haben wir zum Glück nicht oft auf unserem Spieltisch.
Smukers Meinung:
Der Grundgedanke, CD, FILM, ROMAN und ein Spiel zu verbinden und hierbei noch eine Steampunk Hintergrundgeschichte zu verwirklichen, ist genial. Die Umsetzung des Spiels ist leider überhaupt nicht gelungen. Das Spiel zieht sich viel zu sehr in die Länge, Highlights wie die Zahnräder sind im Prinzip überhaupt nicht nötig, die Spielfiguren behindern das Spiel und ist man nicht am Zug wartet man gefühlt 10-15 Minuten bis man dran ist.
Nein wirklich, das Spiel braucht leider kein Mensch und wir sind da wahrlich mit unserer Meinung nicht die einzigen. Wirklich schade, denn wir hatten uns sehr darauf gefreut gehabt.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an denHeidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
1/10
Sorry wir wollten das Spiel aus genannten Gründen mögen, aber was uns hier redaktionell bearbeitet vom Verlag vorliegt ist einfach nur eins: SCHLECHT!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Heidelberger Burgevent 2011: 011 (Scribabs)
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