Testbericht vom 24.07.2011 - von Jörg
Monster Falle
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
- Brettspiel
- Geschicklichkeitsspiel und/oder Aktionspiel
- Familienspiel
- Echtzeit-Gleichzeitig
- Kinderspiel
- Fantasyspiel
- Humor
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 2 Bewertungen
Nürnberger Spielwarenmesse 2011: Monster - Falle (Kosmos)
Vorwort:
Monster Falle ist ein weiteres Spiel der Autoren Inka und Markus Brand, die in Vergangenheit ihr Können nicht nur bei Kinderspielen unter Beweis gestellt haben. Einige ihrer Kinderspiele verursachen bei Spieledakteuren aber so manch graues Haar, da ihre zum Teil sehr witzigen Ideen (z.B. Die Burg der 1000 Spiegel) nicht immer einfach umzusetzen sind. Wirft man einen Blick auf das uns vorliegende Spiel, vermutet man dies im Hinblick auf das Cover mit dem abgebildeten Monster erst einmal nicht.
Die beigefügte separate Aufbauanleitung zeigt allerdings recht schnell, dass durch Schieber und Stäbe hier vor Spielbeginn einiges zu beachten ist. Wir haben das Spiel mit Kindern zwischen vier und acht Jahren ausprobiert, um auch hinsichtlich der angegebenen Altersgruppe „ab 6 Jahre“ klare Worte finden zu können.
Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass „Monster Falle“, oder schreibt man eher „Monsterfalle“ (?), zumindest wird es auf diversen Internetseiten unterschiedlich geschrieben, auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2011 gelandet ist.
Ziel des Spiels:
Wir befinden uns in einer alten Villa mit vielen Monstern. Oma Frieda kommt allerdings plötzlich zu Besuch und so müssen die Spieler möglichst schnell alle Monster einfangen. Wer am Ende die meisten Monster in die Falle schieben konnte, gewinnt.
Spielaufbau:
Die Aufbauanleitung findet man auf einem Extrablatt. Dort werden die einzelnen Punkte beschrieben. Die 6 Ortskarten legt man zunächst zur Seite, da diese lediglich für die Variante benötigt werden. Die 72 Monsterkarten werden als verdeckter Stapel bereitgelegt und die 12 Monsterchips beliebig auf die 12 Startplätze des Spielplans platziert.
Die Spielschachtel mit dem Aufsatz dient dabei als Plan, doch zuvor muss man diese abgebildete Villa mit Griffen und Stäben versehen. Dabei sollte man sehr vorsichtig mit dem Plastikmaterial umgehen, damit kein Plastikstab zu Bruch geht. Die Figur „Monster im Sack“ und Sanduhr hält man griffbereit.
Alle Spieler suchen sich eine Spielerfarbe aus und erhalten die beiden Teile der Ablagetafel. Bei zwei Mitspielern verbindet man beide Teile zu einer Tafel. Nur bei drei und vier Spielern spielt man im Team mit den beiden Sitznachbarn und hält somit eine gemeinsame Ablagetafel vor sich. Zum Schluss werden noch die Augenchips verteilt. Nur in Runden zu Zweit bekommt jeder drei dieser Chips.
Bei mehr als drei Spielern wird in Teams gespielt, was beispielhaft in der Anleitung angezeigt wird. Sonderregeln für Spiele zu Zweit stellen wir euch am Ende vor. Als Teamspiel ist es wichtig, dass sich die Spieler absprechen, wer welche parallelen Schieber benutzt. Ein Spieler ist für den längs liegenden Schieber, der andere für den quer liegenden Schieber verantwortlich. Die Mitspieler sind für die Sanduhr zuständig. Sobald die Sanduhr umgedreht wurde, beginnt das Spiel.
Spielablauf:
Die Schieber werden in Startposition gebracht, so dass diese jeweils an den Ecken anliegen. Dadurch kann man alle Monster gut erreichen und in alle Richtungen schieben. Jetzt wird eine Monsterkarte vom Kartenstapel aufgedeckt und die aktiven Spieler müssen dieses Monster schnellstmöglich auf dem Plan suchen. Die Figur „Monster im Sack“ wird auf diesen Monster-Chip gestellt und ab sofort darf die Figur nur noch mithilfe der Schieber bewegt werden. Das Monster muss über verwinkelte Wege in die Mitte geschoben werden, wo es in einem Loch versinkt. Somit muss je nach Weg mal der linke und mal der rechte Schieber genutzt werden. Fällt das Monster um oder aus der Bahn, hat man wohl zu stark geschubst. Die Spielfigur wird zurück auf den Chip gestellt und der Schiebespaß beginnt von vorne.
Hat man das Monster in die Falle geschubst, legt man die Karte sofort auf den gemeinsamen Ablagestapel und dreht die nächste Monsterkarte auf. Das darf man solange durchführen, bis die Sanduhr abgelaufen ist und die Mitspieler „Monster-Falle“ rufen. Die Runde ist sofort zu Ende und ein eigener Augen-Chip wird in die Monster-Falle geworfen.
Es folgt das nächste Team in entsprechender Abfolge. Sofern die Monster-Karten aufgebraucht wurden, dreht man den offenen Stapel um, mischt die Karten und bildet einen neuen Stapel. Nach 12 Runden, wenn alle Augen-Chips in der Monster-Falle liegen, endet die Partie. Jedes Team zählt die Monster-Karten zusammen. Gewonnen hat das Team mit den meisten Karten. Natürlich kann man auch noch einen Einzelsieger küren.
In Spielrunden zu Zweit gibt es ein paar Änderungen, denn jeder spielt für sich. Das Spiel geht jetzt über sechs Runden und somit haben die Spieler auch jeweils nur drei Chips vor sich. Der Einzelspieler muss sich somit um alle vier Schieber kümmern und die Sanduhr wird vom Mitspieler umgedreht.
Die Varianten sind insbesondere an erfahrene Spieler gerichtet, denn hier werden 6 Orts-Karten verwendet. Diese Karten werden gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Das Team am Zug muss jetzt immer eine solche Karte aufdecken und das Monster muss im Verlauf der Runde immer darüber geschoben werden, bevor es in die Falle geschoben werden darf.
Strategie:
Von Strategie kann kaum eine Rede sein, denn schnellstmöglich muss die Monsterfigur in die Falle geschoben werden. Die Kinder müssen in kürzester Zeit den schnellsten Weg zum Ziel erkennen. Lediglich mit der Variante müssen die Spieler etwas länger überlegen.
Interaktion:
Die Spieler sind ausgenommen von Partien zu Zweit als Team zugange. Dabei muss man je nach Spielerfahrung und Können der Spieler auch ein paar Ratschläge und Hinweise geben. Abhängig vom Alter und vom Team kommen die Kinder unterschiedlich schnell mit dem Mechanismus klar. Kommunikation und Spannung, schließlich will man möglichst viele Monster in der vorgegebenen Zeit fangen, sind durchaus vorhanden.
Glück:
Von Glück kann man nur sprechen, wenn ein Spieler oder ein Team kurz vor dem Ablauf der Zeit ein weiteres Monster in die Falle schubst. Ansonsten findet man hier keinerlei Glückskomponenten vor, auch wenn der eine oder andere Weg von Anfang zum Ende kürzer bzw. länger ist. Schnell und konzentriert schiebt man das Monster in die gewünschte Richtung und selten wird es dabei von der Bahn gestoßen.
Packungsinhalt:
Bereits im Vorwort haben wir von den oft tollen Ideen der Autoren Inka und Markus Brand gesprochen. Auch uns und die Kinder ziehen diese spannenden Abläufe in den Bann, doch hierzu muss auch das Material von entsprechender Qualität sein. Gar nicht so einfach ist auch in diesem Spiel die Umsetzung und etwas stabiler hätten wir uns das Plastikgerüst gewünscht. Beim Zusammenbau ist abhängig vom Alter der Kinder ein Erwachsener unbedingt erforderlich, denn bei unsachgemäßer Handhabung kann ein Plastikelement auch kaputt gehen.
Die Elemente ragen nach dem Aufbau auch über die Spielschachtel heraus, was bedeutet, dass nach dem Spielen alles wieder „vorsichtig“ abgebaut werden muss. Naja, es gibt Spieler, die einfach alles so belassen und das Spiel in dieser Form im Regal verstauen. Schnell kann aber mit dieser Handhabung etwas verloren gehen und ehrlich gesagt ist uns eine verschlossene Spielschachtel immer noch am liebsten. Dabei muss man aber beim Einsortieren des Materials gut auf die Schachtelecken achten, da auch hier schnell etwas einreißen kann. Preislich liegt das Spiel bei etwa 20 Euro.
Spaß:
Monster Falle ist ein spannendes Teamspiel, sofern man zur Dritt und zu Viert spielt. Es fördert neben der Konzentration auch Geschicklichkeit und überzeugt gerade mit dieser Spieleranzahl. Zu Zweit war das Spiel auch abhängig vom Alter der Kinder zu unhandlich und fummelig, da man mit beiden Händen das Monster bewegen muss.
Am meisten Spaß hatten die Kinder im Alter zwischen 5 und 7 Jahren. Somit passt auch die Altersangabe „ab 6 Jahre“. Die etwas älteren Kinder konnten zwar auch sehr gut am Spiel teilnehmen, doch nach 2 bis 3 Partien wurde es ihnen dann doch zu langweilig. Unterschiede beim Spielen merkt man aber auch am Alter, denn ein 7-jähriger kann mit den Schiebeelementen viel besser umgehen als ein 5-jähriger. Der Spaßfaktor war auf jeden Fall vorhanden, wenn man mit den Plastikkomponenten auch behutsam und nicht stürmisch umgeht.
Jörgs Meinung:
Monster Falle ist ein Spiel für zwei bis vier Spieler, wobei wir aus unserer Sicht die Runden zu Dritt und zu Viert empfehlen. Hier blüht die Idee des Teamspiels am besten auf, denn gemeinsam versuchen die Spieler mit Schiebelementen das angegebene Monster in die Falle zu schieben. Zu Zweit ist jeder Spieler für sich verantwortlich und der Spielspaß kommt hier nicht richtig zur Geltung.
Das Plastikmaterial erfordert zum Aufbau und Abbau anfangs die Hilfe eines Erwachsenen, da die Elemente bei unsachgemäßer Handhabung auch kaputt gehen können. Ob man diese Spielidee produktionstechnisch nicht hätte besser lösen könnte, wissen wir nicht.
Insgesamt gesehen macht es aber durchaus Spaß und ist gerade für Kinder zwischen 5 und 7 Jahre geeignet. Aktuell befindet sich das Spiel auch auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2011.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ein Abzug für die Verpackung, denn spielerisch macht Monster Falle als Team zu Dritt und zu Viert durchaus Spaß! Zu Zweit kann es nicht richtig überzeugen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Das Kinderspiel ist laut Schachtel für 2-4 Spieler geeignet. Zwar sind Partien zu Zweit möglich, aber der wahre Spielspaß kommt erst mit drei bis vier Spielern auf. Denn dann spielen die Spieler als Team zusammen und versuchen sich in der Sanduhrzeit besser zu koordinieren als die anderen. Zu Zweit schiebt man alleine die Elemente über das Brett und das macht nicht annähernd soviel Spaß.
Die Konzeption des Tiefziehteils ist zwar Praktisch, da die ganze Spielbox verwendet wird, der Stetige Auf- und Abbau ist jedoch stöhrend. Zum einen wird zu Beginn ein Erwachsener gebraucht, da sonst etwas kaputt gehen kann und zum anderen kann man es nicht Aufgebaut lassen und lagern wie alle anderen Brettspiele.
Das Spiel kommt bei Kindern gut an, bei Familien sieht es etwas anders aus, da der Schwierigkeitsgrad für Erwachsene etwas zu einfach ist. Trotzdem spielt man auch als Erwachsener gerne mal eine Partie mit.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Die Verpackung hätte sicherlich besser lösen können. Ansonsten mit 3-4 Spielern ist es spaßig, zu zweit aber eher eine Graupe.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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